Bio ist in aller Munde. Das gilt auch für die Kartoffel. Deutschland hat einen recht hohen Selbstversorgungsgrad für biologisch erzeugte Kartoffeln. Die Nachfrage steigt aber weiter und wird zusätzlich intensiviert durch den Wunsch nach Regionalität: einige sagen bereits: „regional ist das neue bio“.

Was bedeutet das für dich als biologisch wirtschaftender Kartoffelbetrieb?

Um regionale, biologische Kartoffeln das ganze Jahr anbieten zu können, musst du sicherstellen, dass auch deine Kartoffeln keimfrei bleiben bis im Sommer/Herbst dann die nächste Ernte kommt. Langzeitlagerung heißt das Stichwort! Der Verbraucher möchte keine Kartoffeln aus Übersee im Frühjahr, wenn du sie doch regional vor Ort anbauen kannst. Es überwiegt das Heimatgefühl, die Regionalität.

Klimawandel erschwert die Situation für keimfreie Kartoffeln

Zunächst einmal erschwert dir der Klimawandel die Arbeit. Erinnerst du dich an die Sommer in 2018 und 2019? Hitze überall und dazu kaum Regen. Und das deutschlandweit!

Unter sommerlich heißen Temperaturen leiden nicht nur wir Menschen. Auch die Kartoffeln finden es viel zu warm in ihrem Damm. Sie fangen zwar nicht an zu schwitzen wie wir es tun. Stattdessen beginnen sie schon vor dem Roden an zu altern. Deine eingefahrene Ernte war also bereits physiologisch deutlich weiter als in Normaljahren und die Kartoffeln bereits in Keimstimmung.

Wie kannst du Biokartoffeln am keimen hindern?


Ob du nun konventionell oder rein biologisch anbaust: Der Standard in der Speisekartoffelproduktion ist die mechanische Kühlung. Ich kann dich beruhigen: Das wird auch in Zukunft so bleiben. Aber kannst du in Jahren der Wetterextreme eine Keimung wirklich nur durch Kühlung verhindern? Die Antwort ist: Jein!

Je nach dem wo du wohnst und welche Sorten du anbaust, kannst du Glück haben. Aber die Einflussfaktoren auf die Keimung sind groß! Neue innovative Lösungen aus dem Pflanzenschutz – ja, du hast richtig gehört: aus dem Pflanzenschutz - können auch dir als Bioanbauer Sicherheit geben. Chemische Keimhemmung ist im konventionellen Anbau Standard (Keimhemmungsmittel im Überblick findest du hier), aber nun geht es auch im Bio-Kartoffelanbau!

Vielleicht hast du es schon von Beratern und biologisch wirtschaftenden Betrieben gehört. Es gibt bereits ein zugelassenes Pflanzenschutzmittel mit Biozulassung zur Keimhemmung von Kartoffeln. Das Produkt basiert auf dem Wirkstoff Grüne-Minze-Öl und erzeugt keine Rückstände. Unter dem Namen Biox-M ist es als einziges Keimhemmungsmittel in der Betriebsmittelliste für den ökologischen Anbau in Deutschland (FiBL) gelistet.

Auf vielen Vorträgen und Veranstaltungen im Laufe dieses Winters sind wir diesem Produkt begegnet, haben Präsentationen und Praxisläger besichtigt und überwiegend positive Erfahrungsberichte sammeln können. Auch in den europäischen Nachbarländern wird das Produkt eingesetzt und vertrieben, d.h. auch über die Grenzen hinaus können sich innovative biologisch wirtschaftende Kartoffelanbauer austauschen.

Mehrjährige Praxiserfahrungen liegen vor und die Wirksamkeiten sind bestätigt. Offen bleibt sicher die Frage nach den Kosten. Denn zu den Ausgaben für die mechanische Kühlung kommen die Mittel- und Applikationskosten ja noch on top. Also prüfe, ob dir der Einsatz eines Keimhemmungsmittels im biologischen Kartoffelanbau trotz der zusätzlichen Kosten nicht doch Möglichkeiten bietet. Denn z.B. kannst du damit deine lieferfähige Zeit um einiges verlängern.

Keimhemmung für Bio-Kartoffeln - es ist möglich!

Bislang blieb dir als biologisch wirtschaftender Betrieb keine andere Wahl außer der mechanischen Kühlung. Deine Kunden möchten aber das ganze Jahr über deine Bio-Kartoffeln beim Händler kaufen. Und da die Hitzerekorde mittlerweile jährlich gebrochen werden, brauchst auch du als Bio-Kartoffelanbauer Alternativen zur sicheren Keimhemmung. Die steht dir mit einem Produkt auf Basis von Grüne-Minze-Öl nun zur Verfügung.

Deine Chance auf etwas Besonderes: Du könntest derjenige sein, der das ganze Jahr hindurch - vom Frühjahr bis zur nächsten Ernte - glückliche Verbraucher bedienen kann. Und das mit regionalen, biologisch erzeugten, rückstandsfreien Kartoffeln! Eine Überlegung ist es wert!